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  • stefanie9oswald

Glaubenssätze


Glaubenssätze was genau sind das eigentlich?

Glaubt man der Psychologie oder Pädagogik, so sind diese "tief verankerte Annahmen über uns selbst und die Welt um uns herum" oder auch "bestimmte Annahmen über die Welt, an die man eher unbewusst als bewusst glaubt, wobei man innerlich davon überzeugt ist, dass diese Annahmen wahr sind." (Stangl, 2022).

Sie hängen eng mit unserem Selbstwert zusammen und nehmen maßgeblich Einfluss auf unser Selbstbild und Fremdbild.

Glaubenssätze prägen unser Bild von der Welt und den Menschen die auf ihr leben.

Sie formen die Brille, mit welcher wir das Leben und alles was mit dem Leben zusammenhängt betrachten.

Es sind im übertragenen Sinne Sätze, an dir wir glauben bzw. denen wir glauben. Oftmals sind uns unsere Glaubenssätze nicht bewusst, sie nehmen viele mehr unbewusst Einfluss auf unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen. Wir handeln nach ihnen, ohne die bewusst wahrzunehmen und ohne uns über ihre Auswirkungen bewusst zu sein.

Wie entstehen denn nun diese Glaubenssätze und welche Auswirkungen haben sie?

Viele unserer Glaubenssätze haben ihren Ursprung in unserer Kindheit.

Als Kinder sind wir noch nicht dazu in der Lage uns selbst unabhängig von anderen Menschen richtig wahrzunehmen. Daher sind wir von den Reaktionen unserer Vertrauenspersonen als Spiegel abhängig.

Z.B. unsere Eltern können somit durch ihr Verhalten und gegenüber unser Selbstbild prägen.

Hierbei können negative Glaubenssätze entstehen wie z.B. ich bin zu viel und ich bin nicht (gut) genug. Es können selbstverständlich aber auch positive Glaubenssätze entstehen, wie ich genüge, ich bin gut so wie ich bin.

Die hängt davon ab ob das Gegenüber stetig genervt, viele traurig ist oder eben immer ein offenes Ohr hat und z.B. Freude und Gelassenheit in der Interaktion mit dem Kind vermittelt.

Die erlangten Glaubenssätze erhalten wir uns oftmals bis in unser Erwachsenenalter hinein.

Wir glauben nun eben, das wir eine Last sind oder nicht (gut) genug.

Die Folgen lassen sich im Verhalten der Person lesen und bei guter Beobachtung und nachfragen auch innerhalb ihrer Gedanken und Gefühle.

Bei "ich bin nicht (gut) genug z.B. kann die Person immer versuchen alles zu kontrollieren und perfekt zu machen um (gut) genug zu sein. Sie könnte zudem versuchen sich ihrem Umfeld stets anzupassen und so "zu gefallen" um liebe und Anerkennung zu erhalten.

Hier spricht man oft von einer Ãœberangepasstheit.

Positive Glaubenssätze hingegen wie z.B. ich bin gut wie ich bin können dazu führen, das Menschen authentisch handeln. Sie sind dazu in der Lage hinter sich selbst zu stehen und auch z.B. Grenzen zu ziehen.


Was genau sind Grenzen fragst du dich?

Grenzen kann man in dem Kontext als den eigenen Rahmen betrachten den man zieht.

Sie können die Interaktion mit anderen Menschen betreffen oder auch den Umgang mit sich selbst.

In einer Beziehung kann dies z.B. bedeuten, dass du genau weißt was du wirklich von deinem Partner brauchst und was verhandelbar ist.

Wenn du z.B. einen zuverlässigen Partner brauchst um dich sicher fühlen zu können, dann lohnt es sich nicht jemanden weiter zu daten, der dich beim zweiten Date versetzt oder sich ohne guten Grund 30 Minuten verspätet.

Bist du dir deines Wertes sicher etc. traust du dich dir zu vertrauen und bist es dir wert deine Grenzen zu ziehen und einzufordern.

Bist du dir unsicher und fühlst dich "wertlos" kennst du deine Bedürfnisse nicht gut. Du machts sie abhängig vom Außen.

Dann bist du auch nicht dazu in der Lage Grenzen, welche du brauchst zu setzen und diese einzufordern.

Du hast Sorge auf Ablehnung zu stoßen.

Was kannst du nun machen um negative Glaubenssätze zu erkennen?

Wir gehen nun schrittweise vor.

Zuerst einmal fühlst du in dich hinein, vielleicht hast du ja schon den Verdacht, dass du negative Glaubenssätze hast. Ich kann dich beruhigen, das trifft auch nahezu jeden Menschen zu.

Nun überlegst du einmal ob dir direkt ein negativer Glaubenssatz einfällt. Wenn dir eine reinfällt kannst du die nächsten Schritte überspringen. Fällt dir kein negativer Glaubenssatz ein, dann gehen wir mal auf die Suche.

Überlege einmal im Umgang mit welchen Menschen du vielleicht des Öfteren ein ungutes Gefühl in Bauch- oder Brustgegend wahrgenommen hast?

Vielleicht umgibst du dich mit bestimmten Personen nicht so gerne?

Gibt es Situationen in die du dich gar nicht oder gar nicht gerne begibst, weil du dir dabei blöd vorkommst, unsicher bist oder einfach sehr unwohl fühlst?

Wahrscheinlich hat dies mit deinen Glaubenssätzen zu tun.

Spüre in dich hinein und erinnere dich an deine Kindheit im Elternhaus. Hattest du Eltern die oftmals überfordert waren, die viel gearbeitet haben, die genervt wirkten und gestresst?

Hast du heute noch das Gefühl ihnen immer alles recht machen zu wollen? Fühlst du sich schnell zurückgewiesen, beziehst du die schlechte Laune deiner Eltern oder deines Partners direkt auf dich und denkst du hättest etwas falsch gemacht?

Wurdest du in der Schule ausgeschlossen oder gar "gemobbt"?

Hast du in der Interaktion mit anderen Menschen ein Gefühl von Unsicherheit?

All diese Aspekte hängen mit dienen Glaubenssätzen zusammen. Die Glaubenssätze nehmen Einfluss auf dein Selbstbild, deinen Selbstwert, deine Gefühle, Gedanken und Handlungen.

Nun möchtest du gerne positive Glaubenssätze bilden und alte negative Glaubenssätze transformieren?!

Hierzu kannst du z.B. den Glaubenssatz "ich bin nicht (gut) genug" umwandeln in "ich bin gut, ich bin genug, ich bin gut so wie ich bin". Spüre einmal in dich hinein, was sich für dich als Wortlaut am besten anhört.

Du kannst aus "ich muss perfekt sein (um geliebt zu werden(" z.B. "ich mache mein Möglichstes und das reicht völlig" oder "ich gebe mein Bestes und das ist genau richtig" o.Ä. machen.

Wichtig ist es nun, dass du diese positiven Glaubenssätze notierst und bei dir trägst.

Schaue immer mal wieder auf sie drauf im Laufe des Tages und nehme dir z.B. morgens, mittags und Abend bewusst Zeit diese durchzulesen um sie zu verinnerlichen.

Wenn du dies über einige Zeit geübt hast (z.B. einen Monat) beginne damit dich in bestimmten Situationen, in denen du in alte Muster verfällst zu ertappen und den Zettel zu nutzen um umzuschalten.

So kannst du es schaffen neue Verhaltensweisen zu entwickeln und anzuwenden, anstatt das alte Programm weiterzufahren.

Du wirst ein positiveres und realistischeres Selbstbild erschaffen können, Bedürfnisse erkenne und Grenzen setzen.

So erschaffst du dir Schritt für Schritt deinen Weg gesünder und glücklicher.


Danke dir!

Hab einen wunderschönen Tag!

Beste Grüße


Deine Steffi



Verwendete Literatur

https://lexikon.stangl.eu/28546/glaubenssaetze.

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